Unser Schwerpunkt: Die Altersmischung
In
altersgemischten Gruppen können Kinder verschiedenen Alters und
unterschiedlichen Entwicklungsstandes bis zum Schulalter zusammen leben,
spielen und lernen. So können sie langjährige Beziehungen zu Kindern
und Bezugspersonen aufbauen und entwickeln ein Gemeinschaftsgefühl, das
Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.
Lernen findet im
Alltag und im Zusammenleben mit den anderen Kindern statt. Die Gruppe
ist für die Kinder ein Lebensraum mit vielfältigen
Erfahrungsmöglichkeiten und Lernanreizen und Anregungen für die eigene
Entwicklung. Durch die gemischte Altersstruktur, die große Bandbreite an
Spielangeboten, aber vor allem im täglichen Umgang und der
Auseinandersetzung mit den anderen Kindern werden die emotionale,
soziale und kognitive Entwicklung unterstützt und frühe Selbständigkeit
gefördert. Jedes Kind hat die Möglichkeit, sich individuell zu
entwickeln, sein Entwicklungstempo zu bestimmen, sich seinem
Entwicklungsstand, seinen Interessen und Bedürfnissen entsprechend
Spielpartner zu suchen. Die Beziehungen untereinander sind weniger durch
Konkurrenz, Wettbewerb und Leistungsvergleich geprägt als unter
Gleichaltrigen. Vor allem Kinder mit Entwicklungsverzögerungen finden
dadurch leichter einen Platz in der Gruppe. Die Kinder erleben sich und
andere in verschiedenen Entwicklungsstufen, lernen damit um zu gehen,
sich in andere hinein zu versetzen und entwickeln Empathie. Sie wechseln
ihre Rollen und Positionen innerhalb der Gruppe - als „die Kleinen“,
„die Mittleren“ und „die Großen“, lernen Hilfe anzunehmen und zu geben.
Ältere
Kinder übernehmen Vorbildfunktionen und Verantwortung, was ihr
Selbstbewusstsein stärkt, und üben sich in Hilfsbereitschaft, Toleranz
und Rücksichtnahme. Sie erleben sehr bewusst „ihren
Erfahrungsvorsprung“, vertiefen ihr Wissen und Können durch die
Weitergabe an die Jüngeren und genießen die Zuneigung und Bewunderung
der Kleinen. Die Kleinen lernen von den Großen durch Zuschauen,
Nachmachen, Mitmachen, profitieren von der großen Bandbreite an
Anregungen, sammeln Erfahrungen im Umgang mit anderen Kindern beim
gemeinsamen Spiel und üben sich in Selbständigkeit, Sprache und
Kommunikation.
Aber auch Gleichaltrige sind wichtig für die
Entwicklung der Kinder - um altersgemäße und entwicklungsbedingte
Bedürfnisse und Interessen realisieren zu können. Die Beziehungen zu
Gleichaltrigen spielen sich auf einer Ebene ab - Spiele müssen
„organisiert“ werden, Kooperation ist gefragt. Konflikte werden
gleichberechtigt ausgetragen. Hier finden auch Erfahrungen mit
Wettbewerb und Konkurrenz ihren Platz.
Wir achten deshalb auf eine
Ausgewogenheit zwischen gleichaltrigen und verschieden alten Kindern in
der Gruppe und versuchen, eine Struktur zu finden, die sowohl den
unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen der Kinder gerecht wird
als auch genügend gemeinsame Erfahrungen ermöglicht. Differenzierende
und gruppenübergreifende Angebote für verschiedene Alters-und
Interessengruppen ergänzen deshalb den gemeinsamen Alltag und die
gemeinsamen Aktivitäten in der Stammgruppe .